Beschreibung
Hauptthema der WEG-Reform ist die komplette Neuregelung des Rechts der baulichen Maßnahmen. Das alte Recht war mit seinen unterschiedlichen Fallgruppen und Beschlussmehrheiten kompliziert und auf die Konservierung des Gemeinschaftseigentums gerichtet. Demgegenüber kennt das neue WEG-Recht nur noch Maßnahmen der Erhaltung und bauliche Veränderungen. Diese werden mit einfacher Mehrheit beschlossen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, die Kosten und Folgekosten baulicher Veränderungen ebenfalls mit einfacher Mehrheit zu beschließen. Das Recht der baulichen Veränderungen ist jetzt auf Veränderung und Modernisierung ausgerichtet. Die vielfältigen neuen Beschlussmöglichkeiten werden zu einer Vielzahl von Rechtsstreitigkeiten führen. Ebenso hat die WEG-Reform gravierende Auswirkungen auf den Umgang mit rechtswidrigen baulichen Veränderungen. Das Seminar vermittelt anhand von Praxisbeispielen die neuen Grundlagen der baulichen Maßnahmen und ihre Bedeutung für die Rechtspraxis.
Die Besonderheiten der privilegierten baulichen Veränderungen (E-Lademöglichkeit, Barrierefreiheit, Einbruchschutz und schnelles Internet) sowie die nicht nachteiligen baulichen Veränderungen werden vertieft in einem gesonderten Seminar behandelt. Hier geht es zu „WEG-Reform: E-Ladestation, Barrierefreiheit & Co. – die besonderen baulichen Veränderungen“
Der Referent Rechtsanwalt Alexander C. Blankenstein ist ein ausgewiesener Praktiker im WEG-Recht und Autor eines der ersten zur WEG-Reform erschienenen Fachbücher.
In diesem Seminar werden insbesondere folgende Themen behandelt:
- Die neue Grundstruktur der baulichen Maßnahmen
- Abgrenzung von Erhaltung und baulicher Veränderung – Problem der „modernisierenden Erhaltung“
- Anspruch jedes Wohnungseigentümers auf bestimmte Arten baulicher Veränderungen
- Überblick über die privilegierten baulichen Veränderungen (E-Lademöglichkeit, Barrierefreiheit etc.)
- Anspruch auf Zustimmung bei fehlender Beeinträchtigung
- Kosten- und Nutzenverteilung
- Bei baulichen Veränderungen im Individualinteresse
- Verteilung auf sämtliche Wohnungseigentümer – Problem der 2/3-Mehrheit und Amortisation
- Neue Beschlusskompetenz für abweichende Regelungen
- Anspruch auf nachträgliche Teilhabe durch „Nachzügler“
- Beschlusszwang
- Probleme bei Ermittlung und Abwicklung der Ausgleichszahlung
- Kollision von neuem Recht und Teilungserklärung – was gilt jetzt?
- Schranken baulicher Veränderungen
- Veränderungssperre – grundlegende Umgestaltung, unbillige Benachteiligung
- Allgemeine Rechtmäßigkeitsvoraussetzungen
- Der Umgang mit rechtswidrigen baulichen Veränderungen
- Probleme mit Alt-Fällen, Eigentumsübergang und Kostentragungspflicht
- Neue Handlungsoptionen für die Wohnungseigentümergemeinschaft
- Verjährungsproblematik
Teilnehmerkreis: Fachanwälte für Miet- und Wohnungseigentumsrecht, Rechtsanwälte, die im Wohnungseigentumsrecht beratend und forensisch tätig sind
Referent: Rechtsanwalt Alexander C. Blankenstein, Düsseldorf
Rechtsanwalt Blankenstein ist Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht und ein ausgewiesener Praktiker im WEG-Recht, Autor eines der ersten zur WEG-Reform erschienenen Fachbücher, Autor zahlreicher Aufsätze und Referent von und bei immobilienrechtlichen Seminaren und Veranstaltungen.
Fortbildungspflicht: Über die Teilnahme wird eine qualifizierte Bescheinigung zur Vorlage bei der Rechtsanwaltskammer über 1,5 Stunden ausgestellt (§ 15 FAO)